Hilfe für Wajima

Hilfe für Wajima

Posted by Anja Gebler on

Am 1. Januar 2024 erschütterte ein schweres Erdbeben die Präfektur Ichikawa in Japan. Am schlimmsten traf es die Halbinsel Noto mit der für Füllhalter-Liebhaber bekannten Stadt Wajima: der heimlichen Hauptstadt der Maki-e-Kunst. Viele namhafte Manufakturen wie Sailor lassen hier ihre wunderschönen Füllhalter mit Urushi-Lack verfeinern. 

Die zerstörte Altstadt von Wajima

Nach dem Erdbeben brach ein Feuer aus und zerstörte nahezu die gesamte Altstadt von Wajima. Damit ist neben vielen alten Werkstätten auch der berühmte Asaichi-Markt komplett zerstört, der seit 1000 Jahren bekannt war für sein Angebot an Urushi-Lackwaren. 

Japanisches Handwerk wie die Herstellung von Maki-e, aber auch die Herstellung von Sake oder Soyasauce wird in vielen kleinen Manufakturen gepflegt. Mit traditionellen Methoden und traditionellen Werkzeugen. So wird Soyasauce mit einem Ferment hergestellt, dass seit zum Teil 200 Jahren immer wieder aufgefüllt und weiter benutzt wird. Sake wird in alten Holzfässern gebraut, die kaum noch hergestellt werden, weil nur noch 3 Handwerker die Kunst des Böttchern beherrschen. Maki-e wird mit besonderen Pinseln hergestellt und in aufwendigen Trockenschränken gelagert. All dies ist wahrscheinlich zerstört. 

Hilfsorganisationen und die japanische Regierung helfen natürlich für den Wiederaufbau der Infrastruktur wie Häuser und Straßen. Aber diese alten Traditionen und besonderen Werkzeuge müssen die vielen Handwerker auf anderem Weg neu organisieren. 

Warum ich dies alles schreibe? Meine Tochter lebt nun seit 3 Jahren in Japan und besucht dort seit längerem eine der wenigen Handwerksschulen in der Präfektur Ichikawa, um Holzverarbeitung und das Urushi-Handwerk zu lernen. Damit wohnt sie keine 200 km entfernt von Wajima. Sie ist fasziniert und dankbar, dass sie mit offenen Armen begrüßt wurde in der Handwerker Community und so viel über die Philosophie und die Werkzeuge des Japanischen Kunsthandwerkes lernen durfte. Daher möchte Sie sehr gezielt genau diesen Handwerkern, die vom Erdbeben betroffen sind, helfen. Sie hat eine GoFundme Kampagne gestartet, mit der sie Geld sammeln möchte, um genau diese Werkzeuge für die kleinen Manufakturen wieder beschaffen zu können.

Wenn ihr daher helfen wollt, dann spendet doch auch für diese Kampagne. Dies könnt ihr ganz direkt über den folgenden Link tun:
https://gofund.me/98716fbd

Außerdem werden wir im Januar 2024 für jeden verkauften Maki-e-Füllhalter 10 % des Verkaufserlöses an dieses Projekt spenden! 

P.S.: Meine Tochter ist übrigens ein klein wenig selbst betroffen von dem Erdbeben. Sie war gerade sehr glücklich über ihren ersten Ausstellungserfolg, dass eine Arbeit aus ihrem ersten Ausbildungsjahr in der jährlichen Urushi-Ausstellung im Museum von Wajima ausgestellt und sogar mit einem Preis ausgezeichnet wurde. Dieses Museum ist mitsamt der Ausstellung auch zerstört worden...

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